Artikel in HKM 11/2002:

Die Heuschöberlhöhle im südwestlichen Waldviertel

von Alexander Klampfer, Thomas Gundacker und Walter Fischer

Die Höhle befindet sich in einem ausgedehntem Waldgebiet (Heuschöberl) südwestlich des Anwesens Königwald, 2,8 km westlich vom Wirtshaus Forellenhof beim Eingang zur Ysperklamm (siehe ÖK50, Blatt 35). Die Zufahrt zum Anwesen Königwald erfolgt auf einer steilen Schotterstraße von der Ortschaft Pisching (Kote 516) entlang des in Höhlenforscherkreisen wohlbekannten Saubachls (Beschreibung der Saubachlhöhlen siehe HKM 4/1990).
Etwa 100 m nordwestlich vom Haus Königwald zweigt eine vorerst in Richtung SW führende Forststraße (Fahrverbot) ab, die den Südabhang der Kaisermauer (Kote 998) entlang zieht. Dieser folgt man 500 m weit und steigt dann 20 Höhenmeter den Waldhang in Fallinie ab. Hier liegt, knapp 100 m nordwestlich einer Karrenwegkreuzung, in einer kleinen Granitformation die

Heuschöberlhöhle (6845/202),
Sh 950 m, L 27 m, H 6 m.
Es handelt sich dabei um eine Überdeckungshöhle die in folgende drei Teile gegliedert werden kann: Oberer Teil, unterer Teil und Durchgang.
Der obere Teil ist ein knapp 5 m langer Höhlenraum mit 3,5 m breitem und 2,5 m hohem Portal dessen Höhe bis auf 0,5 m beim verblockten Ende abnimmt. Der Boden besteht aus erdigen Sedimenten sowie aus grobem Blockwerk, wo an der südlichen Raumbegrenzung mehrere, allerdings unschliefbare, Verbindungen zum unteren Teil existieren. Nördlich setzt noch eine schmale Spalte an, die nach 2 m endet, nordwestlich ist dem Höhlenraum ein seichtes Felsdach angegliedert.
Südlich und etwas tiefer liegend befinden sich Durchgang und unterer Teil. Eine Granitplatte überdeckt einen bis 3 m breiten und ebenso langen, gut 1 m hohen Durchgang, der nach kurzer, nicht überdachter Strecke in den unteren Teil leitet. Vom 5 m breiten und 2,5 m hohen Eingang führt ein ebener Gang niedriger werdend zu einem Rechtsknick, wo ein durchschnittlich 2 m breiter und 0,5 m hoher, erdiger Schluf ansetzt, der nach 7 m wieder an den Tag mündet. Nördlich, oberhalb einer 1,5 m hohen Stufe, ist über eine ansteigende Felsplatte eine bis 3,5 m breite und 1 m hohe Kammer zugänglich, an deren Ende sich zwischen Blöcken die unschliefbaren Verbindungen zum oberen Teil befinden. Am Beginn der Felsplatte kann man durch eine unscheinbare Engstelle in eine kleine Erweiterung hinaufschlüpfen, die einen 2 m tiefen, mit Granitplatten überdachten, schachtartigen Einstieg aufweist.

Die Höhle wurde am bei einer Geländebegehung des Gebietes Königwald-Heuschöberl durch A. Klampfer und T. Gundacker aufgefunden. Die Vermessung erfolgte am durch T. Gundacker und W. Fischer.