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Artikel in HKM 11/1993:

Höhlen in der Teilgruppe 1874 - Neustadtler Platte (korrekt Neustadtler Bergland)

von Reinhard und Walter Fischer und Wilhelm Hartmann

Von unserem Mitglied Dr. G. Wolfram aus Amstetten erhielten wir Skizzen und Beschreibungen von Überdeckungshöhlen aus dem Granitgebiet zwischen Amstetten und der Donau, einem Ausläufer des Kristallin der Böhmischen Masse südlich der Donau. Das bedeutendste Objekt ist die bei Einheimischen so genannte

Steinerne Stube (1874/2, Sh 350 m, L 34 m, H 2 m).
Die Höhle liegt im Verlauf des Waldbaches, dem mittleren Quellbach des Mühlbaches, etwa 2 km OSO des Marktes Neustadtl a.d. Donau (welcher aber etliche Kilometer von der Donau entfernt liegt) bzw. 400 m südwestlich der Kote 440, in deren Nähe sich einige Steinbrüche befinden. Östlich und westlich des Baches befinden sich Hofaufschließungsstraßen, von denen die Steinerne Stube in wenigen Minuten erreicht werden kann. Der Zugang von Westen durch Wald ist günstiger als jener von Osten, da letzterer von einer markanten Straßenkurve in Richtung 245° über eine Wiese zur Höhle führt; dieser Zugang befindet sich im Sichtbereich des Gehöftes des Grundbesitzers, welchem ein Besuch der Steinernen Stube mißfällt.
Bei der Höhle handelt es sich um mächtige, gerundete, verkeilte Granitblöcke, die auf einer Strecke von 17 m das von ONO nach WSW verlaufende Bachbett zum Großteil überdecken. Im zentralen Bereich der Höhle ist ein Rundgang ausgebildet, in dessen westlichem, vom Bach durchflossenen Teil Raumhöhen von über 2 m erreicht werden, wogegen sie im östlichen Teil auf 0,5 m absinken. Der Boden besteht aus Sedimenten mit eingestreuten Blockwerk bzw. gibt es Wasseransammlungen.

Etwa 50 m bachabwärts befindet sich am orogr. linken Bachufer ein über 5 m langer Schluf, der aber größtenteils nur von wurzeldurchsetzter Erde begrenzt wird und somit die Begriffsbestimmung einer Höhle nicht erfüllt.

Am Nordwestabfall des Gipfelsteins (519 m), 1 km SSO von Grein, befindet sich etwa 60 m über dem rechten Donauufer der

Matrassteigdurchstieg (1874/3, Sh 290 m, L 6 m, H 1 m).
Von der Greiner Donaubrücke fährt man am rechten Donauufer den Güterweg Hößgang (schmale Asphaltstraße) 1 km nordwärts, bis rechterhand eine abgeschrankte Forststraße mit roter Markierung auf den Brandstetterkogel abzweigt. Diese Straße verfolgt man ca. 100 m weit bergauf und steigt dann gut 50 Schrägmeter in der Fallinie den Hang hinan, bis man die in einem Granitriegel gelegene Überdeckungshöhle erreicht. Der hangparallele Matrassteig verläuft knapp oberhalb. Die Raumhöhe dieses von mächtigen Blöcken gebildeten, 0-W verlaufenden, gut 1 m breiten Durchschlupfes liegt zwischen 0,5 m bis 1 m; von der nördlichen Raumbegrenzung führt ein kurzer Schluf ins Freie, der aber wie die westliche Tagöffnung auf einem luftigen Felsvorsprung mündet.


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