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Artikel in HKM 7-8/2016:

Die Weißenbacheckhöhle bei Puchenstuben (Teilgruppe 1836)

von Reinhard und Walter Fischer

Einleitung: Anfang Mai 2016 wurde W. Fischer von W. Morgenbesser auf diese Höhle hingewiesen, die sich unterhalb einer felsigen Kuppe (Kote 1040 in alter Ausgabe der ÖK25, Blatt 72/2) in einem Bergrücken befindet, der vom Anwesen Weißenbacheck bei Puchenstuben aufwärts zieht. Bereits wenige Tage später fanden die Verfasser eine Gelegenheit zur Vermessung der Höhle.

Weißenbacheckhöhle (1836/192)

Basisdaten: L 27 m, H 2 m (+1 m, -1 m), HE 20 m, Sh 1020 m, ÖK72.

Lage: Die Höhle befindet sich in einem felsigen Grat am Bergrücken zwischen Höllriesgraben und Tannenbachgraben, ca. 2,4 km südöstlich von Puchenstuben.

Zustieg: Etwa 4 km südwestlich von Frankenfels zweigt von der Landesstraße B39 (Pielachtal Straße) bei der Kote 522 eine Straße südwärts ins Nattersbachtal ab. Dieser folgt man, vorbei an der Ortschaft Laubenbachmühle, ca. 4 km bis in den Talschluss und anschließend auf dem Güterweg "Weißenbacheck" noch einige Kehren aufwärts zum Gehöft Weißenbacheck in 680 m Seehöhe (ab hier Fahrverbot). Vom Anwesen Weißenbacheck geht man eine Forststraße - einige seitliche Abzweigungen außer Acht lassend - den Bergrücken aufwärts bis zu einer großen Wiesenfläche mit Unterstandshütte. Die Wiese erstreckt sich ansteigend auf einer Seehöhe von 850 m bis 920 m. Von ihrem oberen Ende steigt man den Waldhang weglos auf dem in südöstliche Richtung ziehenden Rücken weiter auf. Der Rücken verschmälert sich zusehends zu einem Grat und bevor dieser felsig wird (Sh ca. 990 m), wendet man sich in den steilen Westhang (= orographisch rechte Flanke des Höllriesgrabens). Entlang von meist niederen Felsbildungen weiter aufsteigend, erreicht man nach 30 Höhenmetern am Fuß von felsig/schrofigem Gelände den Eingang der Höhle (etwa 20 Schrägmeter unterhalb des Grates).

Beschreibung: Vom 2 m breiten und gut 1 m hohen Eingang ist eine kleine Vorkammer mit Laub- und Sedimentboden zugänglich, die sich nach 2 m bei einer (künstlich aufgeschichteten ?) Blockanhäufung zu einer Kluftstrecke verjüngt. Die Breite der geradlinig nach OSO ziehenden Kluft verringert sich nach 10 m von anfangs gut 1 m auf ca. 0,5 m. Die Höhe bleibt mit etwa 1,2 m annähernd konstant. An der rechten Raumbegrenzung befinden sich Wandsinterbildungen. Nach der Verengung gelangt man in eine kleine Erweiterung an einer Kluftkreuzung. Nach links verliert sich die Strecke in einer abwärts führenden, unschliefbaren, erdig-lehmigen Spalte. Nach rechts leitet ein Kriechgang in die nächste kleine Kammer, in der gebücktes Stehen möglich ist. In der Kammer befinden sich neben bescheidenen Bergmilchbezügen ein ca. 20 cm hoher Stalagmit auf einem Sims (VP8) sowie ein Tiernest am Boden. Aus der Kammer führt ein Kriechgang mit einem Knick abwärts und verjüngt sich zu einem Schluf der bei VP11 unbefahrbar niedrig wird. In der gesamten Höhle herrscht erdig-lehmiger Sedimentboden vor, in der Kluftstrecke befinden sich etliche größere Blöcke.

Beobachtungen: Die Höhle fungiert als Tierbau, auf das zugehörige Tier konnte am Tag der Vermessung gerade noch ein kurzer Blick erhascht werden, als es bei VP11 in den unschliefbaren Bereich entwischte. Es dürfte hier eine Verbindung zu einem im Waldhang befindlichen Tierbau bestehen, worauf auch eine leichte Bewetterung in der Höhle hinweist. Bei VP6 und VP7 sowie zwischen VP10 und VP11 lagern etliche Knochen, bei VP8 befindet sich eine nestartige Vertiefung im Sedimentboden. In der hinteren Höhlenhälfte konnten zahlreiche Höhlenspinnen beobachtet werden.

Vermessung: Die Bearbeitung erfolgte am 11.5.2016 durch Reinhard und Walter Fischer.



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