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Artikel in HKM 7-8/1997:

Die Reitmäuerlöcher bei Puchenstuben (Teilgruppe 1836)

von Reinhard und Walter Fischer

Fährt man von Puchenstuben die sogenannte Panoramastraße (nach Trübenbach) abwärts, so fallen in einer Seehöhe von etwa 675 m - annähernd 2,2 km westlich von Puchenstuben - 50 m rechts oberhalb der Straße gegliederte Felsbildungen und Felstürme auf. Bei den Bewohnern dieses Gebietes ("Am Sulzbichl") sind sie unter dem Namen "Reitmäuer" bekannt - auch findet sich in älteren Ausgaben der ÖK 50/72 die Bezeichnung "Reithäusl" für ein Haus unmittelbar südlich der Straße (zwischen Pumhösl und Moser). Südlich der Straße fließt auch der Trefflingbach, der nach etwa 3 km mit dem bekannten Trefflingfall zur Erlauf hinabstürzt.
Steigt man nun 50 m nach dem "Reithäusl" den lichten Waldhang aufwärts, erreicht man die ersten Felsbildungen, in denen sich in einem kleinen Kessel am oberen Ende einer Steilrinne das

Reitmäuerloch I (1836/158, Sh 695 m, L 11 m, H +6 m) befindet.
Durch den gut 1 m hohen und 2 m breiten Eingang erreicht man einen kleinen, durch einen Felsblock verengten Schlot, der in einen 3 m höher liegenden Raum mit Felssohle führt. Dieser ist in Richtung NW-SO angelegt, 4 m lang, bis 2 m breit und 1,5 m hoch. Durch zwei durch Felspfeiler getrennte aufwärtsführende Schlüfe kann man im SO wieder ins Freie gelangen und befindet sich auf einem teilweise überdachten, schmalen Felsband ca. 5 m über dem Wandfuß.

Verfolgt man den Wandfuß unterhalb der Steilrinne 50 m zuerst in westliche, später in nordwestliche Richtung, so erreicht man das

Reitmäuerloch II (1836/159, Sh 685 m, L 6 m, H +3 m).
Die steil nach NO bergaufführende Strecke mit Humusboden verengt sich bereits nach 1,5 m zu einem Schluf, welcher nach 2 m in eine kleine Erweiterung mündet, wo zwischen raumbegrenzenden Versturzblöcken Tageslicht einfällt. Ein knapp 1 m breiter, ebener Schluf führt in Richtung NW wieder an die Oberfläche.

Die folgende Felsbildung westlich umgehend, gelangt man aufsteigend zu einem 20 m nördlich liegenden Felsturm in dem sich das

Reitmäuerloch III (1836/160, Sh 695 m, L 14 m, H +4 m) befindet.
Dieses ist das bedeutendste Objekt der Reitmäuer, in dem aufgeschichtete Steine im Nordteil des Einganges von früheren Besuchen zeugen. Durch das westschauende, 3 m breite und maximal 2 m hohe Portal gelangt man in einen 3 m x 4 m messenden Raum, welcher im Norden einen 3 m tiefen Schachteinstieg besitzt. Dieser ist entlang der nördlichen Begrenzung frei kletterbar. Unterhalb des Einstieges befindet sich ein Laub- und Humuskegel. Etwa in Raummitte lagern mehrere große Blöcke, ansonsten überwiegt Sedimentboden. Eine in östliche Richtung leitende, 1 m hohe, schmale Kluftstrecke endet bereits nach 3 m.

Den Waldhang etwas absteigend 25 m westwärts querend, erreicht man neuerlich Felsbildungen, wo man am westlichen Wandfuß auf den unscheinbaren Einschlupf vom

Reitmäuerloch IV (1836/161, Sh 690 m, L 6 m) stößt.
Der durch einen kleinen Felspfeiler zweigeteilte, 1 m hohe, nach Westen exponierte Einschlupf verbirgt sich hinter einem Baum. Dahinter befindet sich ein niederer Raum mit 3 m Länge und 2,5 m Breite und erdigen Sedimenten. Im Ostteil steigt die Raumhöhe kurz auf 1,5 m an, bevor ein schmaler Schluf zum Höhlenende führt.

Die Höhlen wurden durch eine Außenvermessung verbunden, welche wie die Vermessung der Höhlen selbst am 2.3.1997 durch die Verfasser erfolgte.


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