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Artikel in HKM10/1997:

Die Sindramhöhle bei Kienberg (Teilgruppe 1828)

von Heinrich Seidl und Walter Fischer

Fährt man von Kienberg die Straße in den nordwärts liegenden Pockaugraben, erreicht man in einer Seehöhe von 521 m (Höhenpunkt der Landesaufnahme lt. ÖK50/72) den hier ansetzenden Zufahrtsweg zu den Gehöften Lindeben und Sinisreith.
Nach etwa 600 m verzweigt sich bei einer Brücke über den Sierningbach diese Hofaufschließungsstraße. Von der Verzweigung zieht ein teils felsdurchsetzter Rücken in östliche Richtung zu der Erhebung mit der Kote 731 (Schober) aufwärts. Auf der dem Sierningbach zugewandten Seite des Rückens öffnet sich 5 Meter unterhalb eines kleinen Sattels zwischen einer turmartigen Felsformation und dem anschließend weiter ansteigenden Rücken, ca. 40 Höhenmeter über der Straße, der erst aus unmittelbarer Nähe einsehbare Einschlupf in die

Sindramhöhle (1828/85, Sh 600 m, L 14 m, H -2 m).
Der enge, abwärtsführende Einstiegsschluf mündet mit einer 1 m tiefen Stufe in eine quer dazu verlaufende Strecke. Südlich setzt in dem maximal mannshohen Gang mit einem Linksknick ein erweiterter Schluf an, der nach 2 m in einen nach SO ansteigenden Kriechgang leitet. Beim höchsten Punkt ist ein kleiner Knochen in eine Sinterdecke eingebettet. Im Mittelteil des Kriechganges beginnt noch ein sehr niedriger Schluf, der jedoch bald unbefahrbar eng wird. Der Höhlenboden besteht großteils aus erdigen Sedimenten.

Die Namensgebung erfolgte nach dem mittelalterlichen Bauern Sindram, dem ersten Bewirtschafter des nahegelegenen Hofes Sinisreith (Sinisreith = Rodung des Sindram).
Entdeckt wurde die Höhle von dem 14 jährigen Gaminger Hauptschüler Roman Edlinger (Hinterbogenreith) im Februar 1997. Im darauffolgenden Monat erweiterte er zusammen mit seinem Freund Hannes Gabriel einen Schluf auf befahrbare Ausmaße.
Die Vermessung erfolgte am 22.5.1997 durch R. Edlinger, H. Seidl und W. Fischer.

Literatur:
BAUER, Christa (1994): Höfe mit Geschichte. Eine Dokumentation über die Geschichte der Hausnamen bestehender und abgekommener Höfe um Gaming (Gaming).


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