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Artikel in HKM 3/1990:

Die Thorbachgrabenhöhlen bei Scheibbs

von Reinhard und Walter Fischer

Etwa 2,5 km südlich von Neustift bei Scheibbs liegt, 300 m nordwestlich der Felsenge Peutenburg, ein am 9.6.1985 entdecktes Höhlenareal, welches den Charakter eines Bergsturzgebietes besitzt.


In den vergangenen Jahren wurden 32 Fahrten in das Gebiet unternommen. An der Entdeckung und Erforschung der 13 Objekte tektonischen Ursprungs waren R.u.W. Fischer, R. Pemsel und M. Erndl beteiligt. Die Vermessung erfolgte seit 10.1.1988 durch R. Pemsel und die Verfasser.
Fährt man von Scheibbs Richtung Kienberg, so erreicht man etwa 2,5 km südlich von Neustift die Felsenge Peutenburg. 200 m davor befindet sich die sogenannte Miesenbachbrücke (Kote 357), welche das aus dem Thorbachgraben kommende Gerinne übersetzt. Es bieten sich nun zwei Möglichkeiten des Aufstieges in das Höhlengebiet an.
Zustiegsvariante 1: Hinter einem Haus knapp nordwestlich der Miesenbachbrücke setzt auf der orogr. rechten Grabenseite ein bescheidener Karrenweg an. Diesem folgt man, zuerst im Wald, dann an einer kleinen Holzhütte vorbei und über eine steile Wiese aufwärts, bis zum Waldrand in 430 m Seehöhe. Von hier entlang eines Steiges steil weitere 50 Höhenmeter aufsteigend, erreicht man eine Verebnung mit einer dolinenartigen Einsenkung. Knapp links befindet sich ein kleines Felstürmchen, welches den Ausgangspunkt der Außenvermessung darstellt.
Zustiegsvariante 2: Man fährt den asphaltierten Güterweg "Tod & Teufel" im Thorbachgraben bis zu einem Gehöft in 480 m Seehöhe entlang. Hier setzt ein zuerst abwärtsführender, nach 250 m das Bachbett querender und dann in südöstliche Richtung aufwärtsziehender Karrenweg an. Man folgt ihm bis in 530 m Seehöhe, wo man 40 m nach einem steilen, meist trockenen Bachbett und 15 m links vom Weg auf eine kleine Felsformation trifft, in der sich die Thorbachgrabenhöhlen XII und XIII befinden.
Zwischen den durch die beiden Zustiegsvarianten erreichten Punkten liegt ein Großteil der Höhlen (10 von 13). Doch zurück zum o.e. Felstürmchen, das den Fußpunkt der Außenvermessung darstellt. Nach 20 m in südliche Richtung erreicht man den unscheinbaren Einstieg der


Thorbachgrabenhöhle I (1828/68, Sh 482 m, L 106 m, H -18 m).
Durch den kleinräumigen Einstieg gelangt man abwärts in eine 5 m lange, 1,5 m hohe Kammer. Diese besitzt zwischen Blockwerk eine äußerst enge Verbindung zum darunterliegenden Hauptraum, welcher dreieckiges Profil aufweist, 8 m lang und bis 4 m hoch ist. Er kann jedoch einfacher durch eine Kriechstrecke erreicht werden, welche mit einem 2 m tiefen Abstieg in der Eingangskammer ansetzt. Gegenüber der Einmündung des Kriechganges in den Hauptraum befindet sich der Einschlupf in eine kurze, engräumige Strecke. An der linken Begrenzung des Hauptraumes kann man weiters zwischen Blöcken in eine 3 m hohe Erweiterung schlüpfen. Ein enger Schluf stellt die einzige Fortsetzung dar. Er mündet in einen von labilem Blockwerk begrenzten, 5 m langen Kriechgang, in dessen Deckenbereich linkerhand noch eine kleine Kammer angeschlossen ist. Die sich in einem Schluf fortsetzende Strecke führt zu einem 5 m tiefen Abbruch, welcher jedoch einfach überklettert werden kann. Rechterhand (östlich) kann nun einerseits zum Grund des Abbruches abgestiegen werden, wo im Bodenblockwerk ein Schluf in eine mannshohe Kammer leitet, welche den tiefsten Punkt der Höhle darstellt (-18 m). Andererseits gelangt man durch eine kleine Öffnung in der östlichen Raumbegrenzung in einen schmalen, 4 m hohen und 4 m langen, fortsetzungslosen Raum, von desen Beginn noch eine 5 m lange, kleinräumige Strecke befahren werden kann.
Schlieft man nach dem o.e. Abbruch linkerhand bergab, so erreicht man eine 2 m hohe Kammer, die über einen versturzgefährdeten Kriechgang eine Verbindung zu den Höhlenteilen unterhalb des Abbruchs aufweist. Die Fortsetzung der Kammer führt westwärts, wo sie in einer engen Spalte endet. Eine überlagernde Strecke weist eine sehr enge, besonders versturzgefährdete Fortsetzung auf, welche aus Sicherheitsgründen nicht befahren wurde.

7 m östlich der Thorbachgrabenhöhle I liegt die

Thorbachgrabenhöhle II (1828/69, Sh 485 m, L 7 m, H -4 m).
Nach dem 3 m tiefen, schachtartigen Einstieg gelangt man leicht absteigend in einen 3 m langen und ebenso hohen Raum.

Von der Thorbachgrabenhöhle II 20 m weit in Richtung 123 Grad absteigend, stößt man auf die

Thorbachgrabenhöhle III (1828/70, Sh 476 m, L 9 m, H -3 m).
Durch den niederen Einstieg kommt man steil abwärts in einen 4 m langen Raum, von dem man noch in eine mannshohe Kammer hinabschlüpfen kann.

Geht man vom Ausgangspunkt der Außenvermessung entlang des Steiges, vorbei an der dolinenartigen Einsenkung, etwa 40 m weit in westliche Richtung und steigt dann 40 m nach Nordwesten an, so erreicht man am Sattel zwischen der vorgelagerten felsigen Kuppe und der nachfolgenden Erhöhung die beiden Einstiege der

Thorbachgrabenhöhle IV (1828/71 a,b, Sh 498 m, L 33 m, H-6 m).
Vom Eingang a) 2 m steil absteigend, kommt man in eine knapp mannshohe Kammer. Linkerhand über Blockwerk abwärtsschliefend wird eine Erweiterung erreicht, von deren tiefsten Punkt ein Schluf weiterleitet. Er mündet nach kurzer Strecke in einen bis 3 m hohen, kluftartigen Gang, welcher mit einem Knick endet. Im Bodenbereich kann man noch mehrere Meter bis zum tiefsten Punkt (-6 m) vordringen. Ein aus der Eingangskammer nach rechts (östl.) führender, sehr enger Schluf gabelt sich bereits nach 1 m, wobei der rechte Ast jedoch lediglich 2 m lang ist. Der linke Schluf führt über Blockwerk aufwärts in eine kleine Raumerweiterung, aus der man durch eine Öffnung zwischen Blöcken in eine nördlich angegliederte Strecke kommt. Von hier ist einerseits links ein 2 m hoher Raum erreichbar, andererseits gelangt man rechts über Humus abwärtsschliefend zum Einstieg b).


Nordwärts unterhalb der Thorbachgrabenhöhle IV befindet sich eine kesselförmige, nach unten hin offene Einsenkung, an deren westlichem Rand der engräumige Einschlupf der

Thorbachgrabenhöhle V (1828/72, Sh 494 m, L 63 m, H -9 m) liegt.
Durch den l m hohen, schmalen Einschlupf gelangt man in einen gut 7 m langen, durch eine 2 m hohe Kammer unterbrochenen Kriechgang, in dessen Mitte rechterhand (nördlich) ein 1,5 m breiter, niederer Gang ansetzt, welcher bald 2,5 m tief in einen 4 m langen, bis 3 m hohen Raum abbricht. Unterhalb des Abbruchs setzen zwei kurze Schlüfe an. Im nördlichen Teil des Raumes kann einerseits zu einer winzigen Tagöffnung emporgeklettert werden und andererseits zwischen Blöcken durchkriechend ein weiterer 4 m langer, 3 m breiter und ebenso hoher Raum erreicht werden. Vom Grund des vorhin beschriebenen Raumes gelangt man, eine Engstelle überwindend, in ein 6 m langes Gangstück, dem kurz vor seinem niederen, südwestlichen Ende eine 9 m lange, bis 7 m hohe und durchschnittlich 0,5 m breite, von NO nach SW leitende Kluftstrecke angegliedert ist. Der äußerst enge Einstieg in die durch drei Klemmblöcke geprägte Kluftstrecke befindet sich im Deckenbereich. Die mit Blockwerk bedeckte Sohle liegt 9 m unter dem Eingangsniveau und stellt somit den tiefsten Punkt der Höhle dar.

Quert man von der Thorbachgrabenhöhle IV den Hang etwas an Höhe gewinnend in nordwestliche Richtung, befindet man sich nach 20 m beim unteren Einstieg der

Thorbachgrabenhöhle VI (1828/73 a,b, Sh 502 m, L 55 m, H 12 m=+5 m, -7 m).
Vom 2 m tiefen, unteren Einstieg a) führt eine erdige Strecke steil in den 4 m langen, bis 7 m hohen Hauptraum hinab. Am Ende des Raumes kann man schwierig 5 m emporklettern und erreicht so eine Kammer, von der zwei Schlüfe zum Grund des 5 m tiefen, schachtartigen, oberen Einstiegs b) (507 m) führen. Unterhalb des Kletteraufstieges im Hauptraum befindet sich eine kurze, bald endende, engräumige Fortsetzung. Vom Beginn des Hauptraumes führt linkerhand ein enger Schluf steil in eine bis 3 m hohe Kammer zum tiefsten Punkt der Höhle abwärts. Hier setzen nun zwei Schlüfe an, wobei der rechte in eine parallel zum Hauptraum verlaufende Kluftstrecke mündet und der zweite in einen 5 m langen Kriechgang leitet.

10 m westlich vom unteren Einstieg der Thorbachgrabenhöhle VI liegt die

Thorbachgrabenhöhle VII (1828/74, Sh 504 m, L 42 m, H -7 m).
Kurz nach dem Portal, wo zwischen Blöcken ein 1 m nordwestlich liegender Einstieg erreicht werden kann, führt ein Abbruch zum 3 m tiefer liegenden, 7 m langen, 1,5 m breiten und bis 4,5 m hohen Hauptraum. Im SW können drei maximal 5 m lange, niedere Strecken befahren werden, welche teilweise in Verbindung stehen. In dar südöstlichen Begrenzung des Hauptraumes leitet ein kurzes, enges Gangstück in einen N-S entwickelten Höhlenteil. Dieser führt steil über Blöcke abwärts, wo er nach Passieren einer engen Röhre bald unschliefbar wird.


Vom unteren Eingang der Thorbachgrabenhöhle VI 5 Höhenmeter aufsteigend, ist ihr oberer, schachtartiger Einstieg erreichbar. Von hier in südwestliche Richtung liegt 20 m entfernt zwischen kleinen Felsbildungen, jenseits einer Einsenkung, der unscheinbare Einstieg der

Thorbachgrapenhöhle VIII (1828/75, Sh 511 m, L 8 m, H -3 m).
Durch die 0,5 m x 0,5 m messende, von Wurzeln begrenzte Einstiegsöffnung gelangt man 3 m abkletternd zum Grund eines 6 m langen, schmalen Raumes, welcher 2,5 m südwestlich des Einstiegs ein kleines Deckenfenster sowie eine kurze Unterlagerung besitzt.

Etwa 15 m südlich der Thorbachgrabenhöhle VIII befindet sich etwas unterhalb, am Fuß einer kleinen Felswand, der tiefstgelegene Einschlupf in die

Thorbachgrabenhöhle IX (1828/76a-s, Sh a: 509 m, g,j,r,s: 510 m, b,c,h,k,l,q: 511 m, d,i,m,p: 512 m, e,f,n: 513 m, o: 515 m; L 450 m, H 17 m = +6 m, -11 m).
Überblick: Es handelt sich um eine auf einer Grundfläche von 30 m mal 40 m Platz findende Überdeckungshöhle mit 19 Einstiegen. Aus den knapp unter der Oberfläche verlaufenden Höhlengängen mit zahlreichen Tagöffnungen leiten immer wieder Abstiege in tiefer gelegene Teile. Die Höhle besitzt aufgrund ihrer tektonischen Entstehung eine recht unübersichtliche und labyrinthartige Struktur.
Beschreibung; Nach dem engen Einschlupf a) ist einerseits über einen Felsblock aufwärtskletternd ein 2 m hoher Raum zugänglich, in welchen linkerhand der Einstieg b) einmündet. Andererseits ist über einen Schluf ein nordwärts angegliederter Rundgang erreichbar, der mit einer 3 m hohen Kletterstelle und einer kurzen, engräumigen Strecke eine Verbindung zu dem Raum aufweist. Die Fortsetzung stellt ein unterhalb des o.e. Felsblocks ansetzender, 2 m hoher Gang dar, der nach einer Engstelle in einen 5 m langen, 2,5 m hohen Raum mündet. Im südöstlichen Teil des Raumes setzt eine 4 m lange Strecke an, von deren Beginn man zum Einstieg c) emporklettern kann. In der Mitte der Strecke kann man 2 m tief in eine Unterlagerung absteigen, welche wiederum einen 2 m tiefen, engräumigen Abstieg aufweist.
Im südlichsten Teil des Raumes befinden sich ein gestufter, 6 m tiefer Abstieg sowie der Beginn eines aufwärtsführenden Kriechganges, der nach 7 m wieder in dem Raum mündet.
Im nördlichen Teil des Raumes wird über eine Felsplatte aufwärtskriechend eine 4 m tiefe Stufe auf halber Höhe angefahren. Klettert man die Stufe nach oben, erreicht man einen 10 m westwärts führenden, durch Blockwerk mehrmals untergliederten Raum, der im Norden den langgezogenen Eingang e) und im Süden die Einstiege d) und i) aufweist. Die Raumhöhen liegen zwischen 0,2 und 2 m. Im mittleren und im westlichen Teil besitzt der Raum Abstiege in erst später beschriebene Höhlenteile.
Steigt man die Stufe jedoch nach unten hin ab, befindet man sich in einer NW-SO verlaufenden Strecke. In südöstliche Richtung über Blockwerk absteigend, ist noch ein markant profilierter, knapp mannshoher Raum zugänglich. Unterhalb der Stufe setzt weiters einerseits ein 2 m tiefer Abstieg in eine Unterlagerung an, andererseits gelangt man engräumig aufwärtskriechend zum östlichen Teil der Trauflinie des Eingangs e).
In die Unterlagerung absteigend, ist in nordwestliche Richtung steil aufwärtsschliefend über einen Abbruch ein 3 m hoher, 6 m langer Raum erreichbar. Ein in halber Höhe horizontal in den Raum ragender Felsblock verleiht ihm ein besonders bedrohliches Gepräge. In der Nordostecke des Raumes, über Blöcke aufsteigend, kommt man zum Einstieg f) , von dem durch kurze Strecken noch die Eingänge g) und r) erreicht werden können. Im südlichen Teil des Raumes setzt ein äußerst enger, steil in einen 5 m langen, bis 3 m hohen, unterlagernden Raum hinabführender Schluf an. Weiters ist es von hier einerseits möglich, zum mittleren Teil das bereits beschriebenen Raumes zwischen den Eingängen d) und e) aufzusteigen sowie durch einen Schluf oberhalb eines 2 m hohen Blockes zum Einstieg f) zu gelangen. Andererseits befindet sich nach einem engen, in einen Abbruch übergehenden, sehr versturzgefährdeten Schluf ein weiterer Höhlenteil, in den man jedoch sicherer durch den Einstieg s) kommt. Der Einstieg s) liegt 8 m westlich vom Eingang e) und führt über eine steile Felsplatte in einen 2 m x 8 m großen und 3 m hohen Raum hinab. An der Westseite des Raumes setzt eine 2 m lange, äußerst schmale Spalte an, welche auf einen 2 m tiefer liegenden Blockzwischenboden führt, dem westwärts noch eine geräumige Kammer angeschlossen ist. Vom Grund des Abstieges leitet ein Kriechgang nach Osten, knickt Richtung Süden um und erreicht, abermals in östliche Richtung führend, nach 12 m einen übermannshohen Raum, der von einem großen, quadratischen Felsblock geprägt wird. Im nördlichen Teil des Raumes befindet sich jener, von labilen Blöcken begrenzter Schluf, der die Verbindung zu den übrigen Höhlenteilen darstellt. Im südlichen Teil kann man in eine kurze Überlagerung aufsteigen sowie über einige Abbrüche teils engräumig zum tiefsten Punkt der Höhle (-11 m) vordringen.

Im westlichen Teil des bereits beschriebenen Raumes zwischen den Einstiegen e) und i) führt ein Schluf abwärts in eine 4 m hohe Kammer. Vom Ende der Kammer nordwestlich aufwärtskletternd, ist der Einstieg j) erreichbar. In südwestliche Richtung leitet ein Schluf - unterbrochen von einer kleinen Raumerweiterung - in eine niedere Kammer. Aus dieser führen zwei engräumige Strecken in einen mannshohen Raum, von dem man zum Eingang m) emporsteigen kann. Weiters gelangt man aus der niederen Kammer steil aufwärtsschliefend zu den Eingängen q) und r). Vom nördlich gelegenen Eingang r) ist es möglich, in einen unterlagernden, 3 m hohen Raum abzusteigen. Dieser besitzt in südwestlicher Richtung eine Verbindung zum schachtartigen Einstieg p), von dem noch ein 8 m langer Kriechgang zum 5 m südöstlich gelegenen Eingang m) führt. Von hier können über südlich aufwärtsführende Strecken der Einstieg n) sowie der Einstieg o) (höchster Punkt) erreicht werden. Hält man sich vom Eingang m) in südöstliche Richtung, so kommt man über einen 2 m tiefen Abbruch in einen bis 4 m hohen, steil in östliche Richtung abwärtsführenden Raum. Westlich ist durch einen mannshohen Gang eine 15 m lange Kriechstrecke zugänglich. Im Süden ist ein engräumiger Rundgang ausgeprägt, von dem man durch einen äußerst engen Schluf aufwärts in einen kurzen, teils überlagernden Höhlenteil gelangt, welcher die Einstiege k) und l) aufweist.

Knapp 5 m nördlich des Einstiegs k) der Thorbachgrabenhöhle IX liegt die

Thorbachgrabenhöhle X (1828/77, Sh 511 m, L 23 m, H -6 m).
Es handelt sich um einen niederen Raum mit einem 2 m x 1 m großen Deckenfenster. Durch einen raumbegrenzenden Felsblock ist ein Rundgang mit maximal 1,5 m Höhe ausgeprägt. Ein 3,5 m tiefer, engräumiger Abstieg führt in einen fortsetzungslosen, 4,5 m langen, unterlagernden Raum. Zwei weitere enge Abstiege leiten in eine knapp mannshohe Raumerweiterung, der eine 1,7 m hohe Kammer angeschlossen ist.

Vom Eingang s) der Thorbachgrabenhöhle IX 10 m in nordwestliche Richtung absteigend, kommt man zur

Thorbachgrabenhöhle XI (1828/78, Sh 506 m, L 10 m, H -4 m).
Der 1,5 m breite und 1 m hohe Einstieg leitet in einen 2 m tiefer liegenden, 5 m langen Kriechgang, an dessen südöstlichem Ende sich ein 2 m tiefer, fortsetzungsloser Abstieg befindet.

30 m WSW der Thorbachgrabenhöhle XI befindet sich eine etwa 5 m hohe Felsformation. In einer im Mittelteil befindlichen Einbuchtung liegt der Eingang a) der

Thorbachgrabenhöhle XII (1828/79 a-d, Sh 516 m, L 29 m, H-6 m =+2,5 m, -3,5 m).
Vom knapp mannshohen, bis 1,5 m breiten und 7 m langen Eingangsteil mit leicht abfallendem Boden zweigt linkerhand (südöstlich) ein 5 m langes, canyonartiges Gangstück ab. Von dessen Ende kann einerseits engräumig zum tiefsten Punkt abgestiegen werden und andererseits durch eine kleine Deckenöffnung in einen bis 2 m hohen Gang gelangt werden, wo nach 4 m in nordöstliche Richtung der Eingang b) (517 m) erreicht wird. Südwestlich kann aufwärts in eine Überlagerung gekrochen werden, welche an den Tag mündet (Einstieg c, 518 m). Hier zweigt rechtwinkelig noch ein Schluf ab, der nach 4 m zu einem weiteren engen Einschlupf (d, 519 m) führt.

10 m weiter westlich liegt in der gleichen Felsformation die

Thorbachgrabenhöhle XIII (1828/80, Sh 513 m, L 22 m, H 9 m =+2 m, -7 m).
Vom 1 m hohen Eingang führt ein enger, bis 5 m hoher Gang steil bis in 7 m Tiefe. Kurz nach dem Eingang setzt einerseits im Deckenbereich ein überlagernder Schluf an, andererseits führt ein Kriechgang in eine östlich angeschlossene Kammer.


Eine Blockkammer in der Thorbachgrabenhöhle I (1828/68)
Foto: R. Fischer am 1.2.1988


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