Artikel in HKM 7-8/2019:

Die Grubbergkluft (1824/93) zwischen Gaming und Lunz am See

von Reinhard und Walter Fischer

Einleitung:
Die Geschichte zur Bearbeitung dieser Kleinsthöhle reicht weit zurück. Bereits Anfang der 1990er-Jahre erblickte R. Fischer im Zuge von Ferialarbeiten beim Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen im Nordhang des Grubbergs aus der gegenüberliegenden Mitterau markante Felsbildungen - auch war das eine oder andere Portal erahnbar. Erst viele Jahre später, am nahmen die Verfasser die fraglichen Felsbildungen näher in Augenschein. Dabei wurden von R. Fischer zwei möglicherweise katasterwürdige Objekte entdeckt, jedoch aus Zeitmangel nicht mehr bearbeitet. Somit mussten nochmals Jahre ins Land ziehen, bis sich endlich die Gelegenheit ergab, diese nicht sonderlich attraktiven Höhlchen zu vermessen. Eines davon war immerhin klar katasterwürdig, die

Grubbergkluft (1824/93).

Basisdaten: L 5 m, H +2 m, HE 6 m, Sh 800 m, ÖK4204 bzw. ÖK71.
Lage: Am Fuß von Felsbildungen 200 m nördlich des Gipfels des Grubberges (890 m), zwischen Gaming und Lunz am See. Geologisch betrachtet liegt die Höhle im Opponitzer Kalk der Lunzer Musterfalte.
Zustieg: Kurz vor Erreichen der Passhöhe des Grubbergsattels (von Gaming kommend) zweigt rechts von der Erlauftal Straße LB25 die abgeschrankte, alte Straße ab (hier Parkmöglichkeit im Bereich einer Kläranlage mit kleiner Hütte). Man folgt der Straße zuerst 250 m weit und wandert dann auf einer westlich abzweigenden Forststraße 400 m weiter, bis diese einen zweiten, schwach ausgeprägten, breiten Graben quert. Durch diesen steigt man dann gut 100 Hm steil auf, bis man in den orographisch links befindlichen, pfeilerartigen Felsbildungen das Portal erblickt.
Beschreibung: Die Höhle mit ONO-schauendem Eingang ist entlang einer steil nach SSO einfallenden Kluft angelegt. Der Eingang ist 1 m breit und 1,5 m hoch. Dahinter zieht eine ebene, nur 0,5 m breite und maximal 3 m hohe Strecke mit Sedimentboden und Laubbedeckung geradlinig 3 m Richtung WSW, wo sie bei einem leichten Knick nach W schmäler und niedriger werdend und über eine Stufe ansteigend nach weiteren 2 m endet.
Erforschung und Vermessung: Die Höhle wurde am bei einer Geländebegehung von R. Fischer aufgefunden und am durch R. u. W. Fischer vollständig dokumentiert.

Hinweis: In den Felsbildungen, die den Grubberg-Nordhang von der Grubbergkluft Richtung Osten und Nordosten durchziehen konnten neben pinken und schwarzen Lackaufschriften unbekannten Zweckes (z. B. "m.s. 12.10.18") noch weitere, allerdings nicht katasterwürdige Objekte festgestellt werden. Insbesondere ist ein 4 m langer, schön profilierter, augenscheinlich phreatischer Schluf, der 1 m über dem Wandfuß einer kleinen Felsstufe ansetzt und in dem Altglas entsorgt wurde, erwähnenswert (UTM-33T: 504.418 / 5.304.305, Sh 750 m).