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Artikel in HKM 2/2000:

Neue Höhlen im Dürrensteingebiet (Katastergruppe 1815)

von Reinhard und Walter Fischer

Die erste der beschriebenen Höhlen liegt in der Seemauer beim Mittersee. Man steigt südlich des Mittersees 100 Höhenmeter westwärts bis zu einem Felswinkel auf, wo es möglich ist in einer Verschneidung unschwierig zu der 10 m über dem Wandfuß liegenden

Seemauernhalbhöhle (1815/311, Sh 890 m, L 15 m, H +9 m)
emporzuklettern. Die Halbhöhle ist beim Portal etwa 10 m breit, maximal ebenso hoch und erstreckt sich mit abnehmenden Dimensionen 9 m weit bergwärts. Die entlang der Trauflinie steil ansteigende, zum Teil mit Gras und Buschwerk bewachsene Sohle bricht an der Ostseite bei einem großen, markanten Block überhängend zum Wandfuß ab. Westlich, über Felsstufen und Blöcke aufsteigend erreichbar, ist der Halbhöhle eine 4 m mal 3 m große, bis 5 m hohe Kammer mit Sedimentboden angelagert.

Das nächste Objekt, der

Erdschacht (1815/312, Sh 1190 m, L 7 m, H -7 m)
befindet sich südwestlich des Obersees, im Steilaufschwung zum Karsttal Lueg. Erreichbar am besten indem man vom Karrenweg am Südende des Sees das in Richtung SW ziehende Bachbett nördlich der Tiefenlinie (orogr. links) 70 Höhenmeter aufsteigt. Der unscheinbare Einstieg öffnet sich inmitten einer sehr steilen Wiesenfläche unterhalb von Felsbildungen. Von der 0,5 m durchmessenden Einstiegsöffnung klettert man unangenehm 2 m zu einer steil abwärtsführenden, niederen Strecke mit feucht-erdigem Boden ab. Nördlich ist dieser Steilstrecke eine Nische mit Blockboden angeschlossen, östlich bricht sie noch 2 m tief zum engräumigen Grund ab.

Steigt man vom Karrenweg beim Obersee in einem anfangs in westliche Richtung verlaufenden Graben auf, gelangt man auf einen schwach ausgeprägten Jagdsteig, der in der Folge in den Lärchengraben einmündet. Hier liegt im untersten Bereich, in den Predigtstuhl-Nordabstürzen in einer großen Doline, 2 m über dem Wandfuß der bescheidene

Lärchengrabenschluf (1815/313, Sh 1340 m, L 5 m, H 0 m).
Vom 2 m breiten, auf einem Band befindlichen Eingang zieht der maximal 0,8 m hohe Schluf über Sedimente und Schutt schmäler werdend in Richtung SO bergwärts.

Im Lärchengraben weiter aufsteigend trifft man in einer Seehöhe von 1470 m an der orogr. rechten Seite auf den Lärchengrabenschacht IV (1815/181). Etwa 150 m in Richtung WNW öffnen sich bei einer Verflachung die Lärchengrabenschächte I - III (1815/102 - 104) in einer Seehöhe von 1475 m. Weitere 50 m südwestlich liegt der Tannenschacht (1815/105) in 1480 m Seehöhe. Von hier entlang der Tiefenlinie des Lärchengrabens noch 20 Höhenmeter aufsteigend, erreicht man im Aufschwung zum Predigtstuhl (orogr. rechte Grabenseite) den

Lärchengrabenschacht V (1815/314, Sh 1500 m, L 9 m, H -8 m).
Vom 5 m mal 2 m großen Einstieg gelangt man an der Westseite zu einem 2 m tiefer liegenden, abwärtsführenden Absatz, der mit einer 3 m Stufe (Material) zum blockbedeckten Grund abbricht. Östlich ist ein 4 m mal 2 m messender, 2 m hoher Raum angeschlossen, in dem sich in einem fortsetzungslosen Schlufansatz am Vermessungstag eine halbverweste Gemse befand.

Die beschriebenen Höhlen wurden von den Verfassern bereits 1997 vermessen.


LinkBerichtigungen siehe in HKM 5/2006: Die Höhlen am Predigtstuhl und im Lärchengraben im Dürrensteingebiet (Katastergruppe 1815)


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