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Artikel in HKM 2/1995:

Die Seekopfhöhle (1815/275) bei Lunz am See

von Reinhard und Walter Fischer

Der südlich von Lunz am See (601 m) gelegene, 945 m hohe Seekopf war am 22.1.1994 das Ziel einer Wanderung der Verfasser. Dabei wurde im steilen, felsigen SO-Hang, 70 m südlich der höchsten Erhebung, eine neue Höhle aufgefunden.
Der Zustieg zu der in einer Seehöhe von 900 m liegenden Höhle erfolgt am besten vom Seekopfsattel, einer kleinen Alm mit einem nicht mehr bewohnten Haus und mehreren Dolinen. Den Seekopfsattel erreicht man auf markierten Wanderwegen entweder von Kasten (581 m) oder von der Rotte Seereith beim Abfluß des Lunzer Sees (608 m).
Vom Seekopfsattel (Ruhebank) entlang eines Kammes in südwestliche Richtung aufsteigend kommt man südlich des höchsten Punktes vom Seekopf zu einer Verebnung. Von hier steigt man zwischen Felsbildungen etwa 20 Höhenmeter in den steilen SO-Hang ab und quert am Fuß der Felsen ca. 40 m nach rechts (SW).
Der Stamm eines mächtigen, umgestürzten Baumes ragt in den Eingangsbereich der hier am Wandfuß liegenden Höhle. Die Richtung zum Haus am Seekopfsattel beträgt 96 (Alt)Grad.

Raumbeschreibung: Unmittelbar hinter dem 2 m breiten und 1,5 m hohen, südostschauenden Portal befindet sich eine 1 m tiefe Stufe, die in einen 2 m x 2 m messenden, übermannshohen Raum mit Humus- und Laubboden führt. In der linken Raumbegrenzung befindet sich eine Nische mit bescheidenem Sinterschmuck. Nordwestlich gelangt man in eine geräumige Kammer mit Schuttboden (Tierknochen). An der rechten Raumbegrenzung kann über eine Kletterstelle einerseits eine in die Eingangskammer zurückführende Strecke erreicht werden und andererseits zu einer balkonartigen Überlagerung gequert werden, die lediglich eine kurze Schlotfortsetzung aufweist.

Die Höhle liegt im Opponitzer Kalk der Lunzer Decke und gehört somit – geologisch gesehen – nicht mehr dem Gebirgsstock des Dürrensteins an, welcher durch die Ötscherdecke aufgebaut wird.

Die Vermessung am 5.2.1994 durch die Verfasser ergab eine Länge von 14 m und einen Höhenunterschied von 6 m (-3 m, +3 m).


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